Zusammenspiel von klassischen und neuen Methoden im Biodiversitätsmonitoring – Wie kann es gelingen?
Eine Aufgabe des Nationalen Monitoringzentrums zur Biodiversität besteht darin, die Weiter- und Neuentwicklung von Monitoringmethoden zu unterstützen. Dazu zählen auch Erfassungsmethoden und Methoden für die Analyse von Biodiversitätsdaten. Ziel ist es, das Biodiversitätsmonitoring langfristig weiterzuentwickeln und für zukünftige Herausforderungen fit zu machen.
Die Frage, wie neue Technologien und Methoden zur Erfassung und Auswertung das bundesweite Biodiversitätsmonitoring weiterentwickeln können, stand im Mittelpunkt des Forums des Monitoringzentrums, das am 23. und 24. Mai 2023 auf dem Mediencampus Villa Ida in Leipzig stattfand. Mehr als 100 Vertreter*innen von Wissenschaft, Fachverbänden und Behörden nahmen an der zweiten Veranstaltung der Reihe „Forum Anwendung und Forschung im Dialog“ teil.
Im Fokus des Forums stand der gemeinsame Austausch mit Interessierten aus unterschiedlichen Bereichen der Monitoringgemeinschaft zu neuen Technologien und Methoden zur Erfassung und Auswertung im Biodiversitätmonitoring. In verschiedenen Sessions wurde über folgende Themen informiert und diskutiert: Optische und akustische Fernerkundung, Genetische Verfahren, Künstliche Intelligenz, Datenmanagement sowie statistische Methoden. In Vorträgen wurden Vorteile und neue Erkenntnisse neuer Methoden präsentiert, sowie Potenziale und Herausforderungen für das Biodiversitätsmonitoring beleuchtet. Die anschließende Diskussion drehte sich vor allem um die Anknüpfungsfähigkeit der neuen an die klassischen Methoden, sowie die Voraussetzungen für deren Anwendung.
Ein begleitender Marktplatz und eine Posterausstellung gewährten Einblicke in die Aktivitäten von Projekten, Plattformen und Institutionen aus dem Netzwerk des Monitoringzentrums. Eine themenübergreifende Podiumsdiskussion über das Zusammenspiel zwischen klassischen und neuen Methoden im Biodiversitätsmonitoring schloß das Forum ab.
Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN):
„Neue Technologien ermöglichen es Informationen über die Biodiversität zu erlangen, die in der Vergangenheit nicht oder nur in geringerem Maße zu Verfügung standen. Damit erhoffen wir uns ein umfassenderes Bild über das Ausmaß und die Treiber des Biodiversitätsverlustes – eine Voraussetzung für möglichst effektive Gegenmaßnahmen. Neue Methoden ergänzen die bisherigen und schaffen wertvolle Synergien.“
Hintergrund
Eine Aufgabe des Monitoringzentrums besteht darin, die Weiter- und Neuentwicklung von Monitoringmethoden, wie Erfassungsmethoden und Methoden für die Analyse von Biodiversitätsdaten zu unterstützen. Ziel ist es, das Biodiversitätsmonitoring langfristig weiterzuentwickeln und für zukünftige Herausforderungen fit zu machen.
Durch das Forum "Anwendung und Forschung im Dialog“ wird eine breite Beteiligung an der Arbeit des Monitoringzentrums sichergestellt und ein regelmäßiger Austausch zwischen Aktiven in Monitoring und Wissenschaft gefördert.
Netzwerk des Forums
Der Austausch zwischen Praktiker*innen und Forschenden auf Augenhöhe bildet die Grundlage für ein stabiles und handlungsfähiges Kooperationsnetzwerk.
Dafür arbeiten wir eng mit den Fachbehörden des Bundes und der Länder, den Fachgesellschaften, den Verbänden und dem ehrenamtlichen Naturschutz, den Forschungsinstituten und -organisationen sowie auch Akteur*innen auf europäischer und internationaler Ebene zusammen. Bei jedem Forum soll der gemeinsame Fokus auf spezifische, aktuelle Fragestellungen gelegt werden, die dazu beitragen, dass Biodiversitätsmonitoring in Deutschland weiterzuentwickeln.
Ziele des Forums „Anwendung & Forschung im Dialog“ sind:
- Austausch zwischen Praktiker*innen und Forschenden auf Augenhöhe
- Entwicklung eines stabilen und handlungsfähigen Kooperationsnetzwerks
- Diskussionen und vertragliche Regelungen zur Bereitstellung und für den Austausch von Daten
- Stärkung des Ehrenamtes, der Verbände und Citizen-Science-Projekte zur Einbindung in das bundesweit repräsentative Monitoring
- Diskussionen über Lücken im nationalen Biodiversitätsmonitoring und der Potenziale zu deren Schließung
- Information aller Beteiligten zum aktuellen Stand und zu den Ergebnissen der Monitoringprogramme
- Weiterentwicklung von Methoden um das nationale Monitoring der Biodiversität voranzutreiben