Gemeinsame Wege zu einem besseren Schutz der Bodenorganismen und -funktionen
Das Nationale Monitoringzentrum zur Biodiversität hat die Aufgabe, das bundesweite Biodiversitätsmonitoring weiterzuentwickeln und zu verbessern. Dies erfolgt beispielsweise durch systematische Abstimmung von etablierten und in Entwicklung befindlichen Monitoringprogrammen. Ein wichtiger Baustein ist die Bodenbiodiversität, welches das Monitoringzentrum als Schwerpunktthema benannt und daraufhin das Fachgremium „Monitoring der Bodenbiodiversität und ihrer Funktionen“ einberufen hat. Dieses Gremium hat erste Grundlagen für ein zukünftiges Konzept eines bundesweiten Bodenbiodiversitätsmonitorings sowie Vorschläge für die Etablierung bundesweiter Basis-Monitoringmodule erarbeitet.
Die zusammengetragenen Informationen und konzeptionellen Ansätze wurden auf der Fachtagung „Wege zu einem bundesweiten Bodenbiodiversitätsmonitoring“ durch das Fachgremium präsentiert und zur Diskussion gestellt. Grundlage bildete das Eckpunktepapier des Fachgremiums.
Die Fachtagung fand am 5. und 6. Juni 2023 auf dem Mediencampus Villa Ida in Leipzig statt. Sie richtete sich an Mitarbeitende der Landesfachbehörden sowie die Mitglieder des Grundsatzfachgremiums des Monitoringzentrums sowie Vertretungen der Monitoringpraxis und Forschung.
Die Teilnehmenden informierten sich über die Bedeutung des Monitorings der Bodenbiodiversität und dessen aktuellen Stand. In World Cafés zu den Themen Ziele, Begleitdaten, Basismodule, Synergien und Umsetzung stand die Diskussion um Zielstellungen und Anforderungen an ein bundesweites Bodenbiodiversitätsmonitoring im Mittelpunkt.
Dr. Christina Lachmann, Leiterin des Fachgremiums „Monitoring der Bodenbiodiversität und ihrer Funktionen“ und stellvertretende Leiterin des Monitoringzentrums
„Bisher existieren keine repräsentativen, systematischen, langfristig angelegten Monitoringaktivitäten der Bodenorganismen und deren Ökosystemleistungen auf Bundesebene. Damit der Zustand und die Veränderung der Bodenbiodiversität auf Bundesebene bewertet werden kann, soll ein bundesweites, standardisiertes Monitoring von Bodenorganismen und ihren Bodenfunktionen entwickelt werden.
Für die Erarbeitung erster Basis-Monitoringmodule von Bodenorganismengruppen und Bodenfunktionen hat das Fachgremium „Monitoring der Bodenbiodiversität und -funktionen“ Eignungskriterien hinsichtlich Aussagekraft, Standardisierbarkeit und Praktikabilität entwickelt. Hierzu wurde ein externes Vorhaben zur Bewertung dieser Kriterien für verschiedene Bodenorganismengruppen beauftragt. Die Ergebnisse wurden ebenfalls auf der Fachtagung präsentiert und mit den Teilnehmenden diskutiert.
Es war eine sehr spannende Fachtagung. Gemeinsam konnten verschiedene Punkte für ein bundesweites Bodenbiodiversitätsmonitoring aufbauend auf den vorhandenen und in Entwicklung befindlichen Monitoringaktivitäten diskutiert und erarbeitet werden.“
Ausblick
Die Veranstaltung ist Ausgangspunkt für die Initiierung weiterer Vernetzungstreffen, um den Austausch zwischen Monitoring-Akteuren weiter zu intensivieren.
Die Ergebnisse der Fachtagung werden in den Abschlussbericht der Fachgremienarbeit einfließen.