Vortragsreihe des Monitoringzentrums - Wissen - Qualifizieren - Zertifizieren für Artenvielfalt: Grundsätze des BANU-Programms zur Förderung von Artenkenntnis im beruflichen Kontext
Vortragender: Dr. Eick von Ruschkowski (Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz)
Der Bundesarbeitskreis der staatlich getragenen Natur- und Umweltbildungsstätten (BANU) ist der Zusammenschluss der "Ländernaturschutzakademien" im weiteren Sinne. Im Jahr 2019 hat der BANU eigeninitiativ den Rahmen seines Qualifizierungs- und Zertifizierungsprogramms im Bereich der Artenkenntnis entwickelt und sich dabei am sogenannten "Schweizer Modell" orientiert. Dabei werden insgesamt fünf verschiedene Niveaustufen der Artenkenntnis von Sensibilisierungs- bis Expertenniveau definiert. Darauf basierend hat der BANU zunächst für die drei Organismenbereiche Feldbotanik, Feldherpetologie und Feldornithologie auf den Niveaustufen Bronze, Silber und Gold Curricula und Prüfungsanforderungen entwickelt mit dem Ziel, dass bundesweit einheitliche Vorgehensweisen und Standards entstehen. Nach fünf Jahren Laufzeit lässt sich konstatieren, dass die Initiierung dieses Ansatzes ein positives Echo erzeugt hat, da die Nachfrage deutlich über den realisierbaren Kursangeboten liegt. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass insbesondere im beruflichen Bereich des Naturschutzes und der Landschaftsplanung seit vielen Jahren einerseits hohe Bedarfe an Personen mit Artenkenntnissen für z.B. Monitoring oder Fachgutachten bestehen, diese aber durch den Generationenwechsel und gleichzeitig kaum verfügbaren Arbeitsmarktkapazitäten nicht abgedeckt werden können. Der Vortrag gibt einen Überblick über die bisherigen Erfahrungen aus dem BANU sowie einen Ausblick auf die Herausforderungen der kommenden Jahre, wie die neue Generation von Artenkennerinnen und Artenkennern gestärkt werden kann.