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Bundesamt für Naturschutz

Biodiversitäts-Challenge: Daten sammeln für eine lebendige Zukunft

Ausstellung
Das Monitoringzentrum war zusammen mit unseren Partnern von observation.org/LWL-Landesmuseum für Naturkunde, ornitho.de/DDA, dem Thünen-Institut, dem Julius Kühn-Institut, dem Umweltforschungszentrum (UFZ) und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) auf der Woche der Umwelt 2024 vertreten.
Datum, Uhrzeit
04.06.2024 (Di.) 09:00 Uhr
 
05.06.2024 (Mi.) 17:00 Uhr
Veranstaltungsort
Schloss Bellevue
Veranstalter*in
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Leitung
Der Bundespräsident
Zielgruppe
Interessierte, Forschende, Vertretende von Bundes- und Landeseinrichtungen, Fachverbänden, Freiwillige im Umweltschutz
Veranstaltungssprache
Deutsch

Der Rückgang der biologischen Vielfalt stellt uns vor große Herausforderungen. Denn intakte Ökosysteme sind essenziell für unsere Ernährung, Rohstoffe und Gesundheit. Damit wir ein differenziertes Bild über den Zustand und die Entwicklung unserer Meere, Flüsse, Wälder und Agrarlandschaften erhalten, bedarf es viel(fältig)er Kenntnisse. Hierfür bündeln Fachverbände, Wissenschaft, Verwaltung, Politik und das Nationale Monitoringzentrum zur Biodiversität ihre Kräfte, um gemeinsam ein bundesweites Biodiversitätsmonitoring zu etablieren. Biodiversität zu erhalten und zu fördern, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das mag abstrakt, groß, unlösbar klingen. Doch jede Person kann einen Beitrag leisten, unser Wissen über die biologische Vielfalt zu erweitern.

Auf der Woche der Umwelt konnten Besucher*innen gemeinsam mit Fachleuten auf Entdeckungstour gehen. Am Beispiel von Pflanzen, Insekten und Vögeln erkundeten sie die Vielfalt im Schlosspark Bellevue. Am interaktiven Stand und konnten Besucher*innen erleben, wie vielfältig die Monitoringgemeinschaft in Deutschland standardisiert Biodiversität erhebt. Verschiedene Methoden wie Apps, künstliche Intelligenz und automatisierte Erfassung wurden vorgestellt. Dazu kommen Informationen aus Satelliten über die Umwelt und Einflüsse auf Biodiversität. Ziel dieses Engagements ist es herauszufinden, wie es um die biologische Vielfalt bestellt ist, wie und warum sie sich verändert. 

Das Bild ist in sechs schmale Streifen unterteilt. jeder Streifen zeigt eine Nahaufnahme von einem Tier: Eine Eidechse auf einem Holzpfahl, zwei blaue Käfer auf einem grünen Blatt, eine Hummel in einer Mohnblume, einen Spatz an einem Zweig, ein oranger Schmetterling auf einer Blüte, ein Luchs im Gras.
So bunt wie die Biodiversität in Deutschland, so vielfältig ist auch das Monitoring.

Das Birdrace des DDA

Spaß an der Vogelbeobachtung wecken, öffentliches Interesse für den Artenschutz generieren, sich gemeinsam für einen guten Zweck einsetzen — all das verbindet das Birdrace des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA).

Ziel des Birdrace ist es, innerhalb eines Tages möglichst viele Vogelarten zu entdecken. Ob allein oder mit Freunden und Familie, jedes Team entdeckt eine erstaunliche Anzahl an Arten, wenn der Fokus einen Tag auf die Vogelwelt gerichtet ist. 

MonViA: Monitoring der Vielfalt in Agrarlandschaften

Die mit innovativen und klassischen Methoden der Kartierung erhobenen Daten liefern die Basis für die Untersuchung von Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen der Landwirtschaft und der biologischen Vielfalt.

Damit gibt MonViA Antworten auf die Fragen: Wie entwickelt sich die Biodiversität in der Agrarlandschaft? Wie wirkt sich eine Veränderung auf die Landwirtschaft aus? Sind die getroffenen Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität effektiv? Seit 2024 wird MonViA als Agrarmonitoring verstetigt.

MonViA erarbeitet Indikatoren für ein bundesweites Biodiversitätsmonitoring in den Agrarlandschaften. Diese ermöglichen Aussagen zum Zustand und zur Entwicklung der biologischen Vielfalt auf drei Ebenen: 1. der Lebensraumvielfalt, diese beinhaltet die Landnutzung, Landnutzungsintensität und Landschaftselemente; 2. der Vielfalt der Organismen wie Unkräuter, Bestäuber, Nützlinge, Schaderreger, Gewässer- und Bodenorganismen sowie 3. der genetischen Vielfalt von Nutztieren und -pflanzen.

Observation.org: Globale Citizen Science-Plattform zur Biodiversität

Auf Observation.org wurden bereits über 250 Millionen Funddaten von Pflanzen, Pilzen und Tieren gemeldet. Aktuelle Veränderungen der Biodiversität lassen sich quasi live verfolgen. Eine Kombination aus 390.000 Ehrenamtlichen, künstlicher Intelligenz, die Handy-Fotos automatisch vorbestimmt, und tausenden Fachleuten, welche die Bestimmung prüfen, macht dies auf hohem Qualitätsniveau möglich. Neben Einzelfunden fließen auch standardisierte Monitoring-Daten ein. Die Daten werden nach dem europäischem Recht archiviert. 

Daten können über iObs, ObsMapp und ObsIdentify, eine einfache Bestimmungs-App für Pflanzen Pilze und Tiere oder oder über die Webseite gemeldet werden. 

Observation ist eine gemeinnützige Stiftung und hat regionale und internationale Partner wie die Global Biodiversity Information Facility (GBIF).

Falter als Biodiversitäts-Indikatoren: Monitoring von Tag- und Nachtfaltern in Deutschland

Sowohl Tag- als auch Nachtfalter sind gute Indikatoren für den Zustand der Biodiversität. Tagfalter werden in Deutschland im Rahmen des Projektes „Tagfalter-Monitoring Deutschland - TMD“ erfasst. Für das Monitoring von Nachtfaltern gibt es einen neuen Ansatzeine neue Methode, organisiert von „Butterfly Conservation Europe“ – zum Einsatz kommen einfache Eimer mit LED-Beleuchtung. Mithilfe von Langzeit-Monitoringdaten können wichtige Erkenntnisse zum Zustand der Biodiversität gewonnen werden.
Beim Tagfalter-Monitoring gehen Ehrenamtliche jedes Jahr in der Zeit von April bis September einmal pro Woche eine festgelegte Strecke (=Transekt) ab und erfassen und zählen die dort vorkommenden Falterarten. Für das Nachtfalter-Monitoring werden in der Zeit von April bis September jede zweite Woche die Eimer für eine Nacht aufgestellt und am nächsten Morgen ausgewertet. Die Falter werden fotografiert und dann wieder frei gelassen.

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