Floristische Kartierung in Deutschland
Lagebeschreibung
Erfassungsprojekte und Datenzusammenführungen für verschiedene Bezugsgebiete (Städte, Landkreise, Regionen, Bundesländer, Deutschland).
Beschreibung
Die Floristische Kartierung in Deutschland wird überwiegend vom Ehrenamt getragen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz. Sie umfasst traditionell alle in Deutschland wild vorkommenden Gefäßpflanzenarten. In eigenen Projekten werden auch Moose, Flechten und Pilze floristisch kartiert. Ziel floristischer Kartierungen ist die flächendeckende Erhebung der Verbreitung aller bundesweit, landesweit oder in einer Projektregion wildwachsenden Pflanzenarten. Dazu wird die Kartierregion je nach deren Größe in Rasterfelder (TK 25 oder UTM und Unterteilungen davon, zunehmend aber auch punktgenaue Kartierungen) unterteilt und diese möglichst vollständig inventarisiert. Seit Ende der 1980er Jahre werden die Daten aus floristischen Kartierungen in der BfN-Datenbank FlorKart bundesweit zusammengeführt. Derzeit umfasst der Bestand circa 30 Millionen Einzelangaben. Viele Landesbehörden haben eigene floristische Datenbanken aufgebaut und übernehmen in Zusammenarbeit mit ehrenamtlich getragenen Koordinierungsstellen oder wissenschaftlichen Einrichtungen methodische und technische Unterstützung, zum Beispiel durch die Bereitstellung von Kartieranleitungen, Kartierungssoftware und Kartenmaterial. Das Fachinformationssystem FloraWeb stellt außerdem Daten zur Verbreitung der Gefäßpflanzen online zur Verfügung.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) unterstützt die floristische Kartierung durch die Entwicklung von Kartierungsportalen, Erfassungs-Apps und -projekte. Außerdem fördert es die bundesweite Zusammenführung der Verbreitungsdaten, die Publikation von Florenlisten und des Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (2013). Für ausgewählte Artengruppen (zum Beispiel FFH-Arten, besonders gefährdete Arten) werden Kartierungen auch durch die Bundesländer beauftragt und koordiniert. Im Citizen Science Bereich laufen auch eigenständige, nicht geförderte Projekte.
Wie kann ich mitmachen?
Grundsätzlich kann sich Jede/r an der floristischen Kartierung beteiligen. Dazu zählt die Kartierung der Arten im Gelände (Aufnahme und Dokumentation der Fundpunkte und gegebenenfalls weiterer Zusatzangaben) und die Mitwirkung bei den Qualitätsprüfungen oder der Datenverarbeitung. Voraussetzung ist eine gute Artenkenntnis der zu kartierenden Pflanzengruppen.
Für nähere Informationen zu den Mitmachmöglichkeiten wenden Sie sich direkt an die jeweiligen floristischen Kartierungsprojekte, an Naturschutzvereine vor Ort oder an naturwissenschaftliche und botanische Vereine, die in der floristischen Kartierung aktiv sind (siehe Anlaufstellen in den Bundesländern).
Datenverfügbarkeit
Generell werden die Daten der floristischen Kartierung durch die Publikation von Floren und Verbreitungsatlanten oder über Online-Portale frei zur Verfügung gestellt. Die Nichtverfügbarkeit von Daten bezieht sich vor allem auf sehr genaue Funddaten/-punkte von sehr seltenen oder gefährdeten Arten aus Gründen des Artenschutzes, die dann nur vergröbert weitergegeben werden.