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Bundesamt für Naturschutz

Biodiversitäts-Exploratorien – Funktionelle Biodiversitätsforschung

Forschungsinitiative/Projekt
Die Biodiversitäts-Exploratorien haben das Ziel, die Auswirkungen der Landnutzungsintensität auf die biologische Vielfalt und die Funktionsweise von Ökosystemen zu verstehen. Bei dieser Forschungsplattform arbeiten Forschungsgruppen aus verschiedenen Fachdisziplinen auf denselben Flächen an gemeinsamen Fragestellungen, um die gesamte Breite der Biodiversität zu erfassen.
Laufzeit
Seit 2006
Federführung
Zentrales Koordinationsbüro, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt am Main
Förderung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Beobachtungsobjekt
Tiere
Pflanzen
Boden
Klima/Luft
Landschaft
Räumliche Dimension
Deutschland
Bundesland
Baden-Württemberg
Brandenburg
Thüringen
Botaniker*innen der Universität Bern bei Freilandarbeiten auf einem Grünland-Plot im Exploratorium Schwäbische Alb
Botaniker*innen der Universität Bern bei Freilandarbeiten auf einem Grünland-Plot im Exploratorium Schwäbische Alb.

Lagebeschreibung

Die Flächen befinden sich in drei unterschiedlichen Regionen Deutschlands:

  1. Exploratorium Schorfheide-Chorin: Liegt in einem der größten Schutzgebiete Deutschlands, dem UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, welches 1990 auf einer Fläche von 1.300 Quadratkilometern eingerichtet wurde.
  2. Exploratorium Hainich-Dün: Liegt im Nordwesten Thüringens und umfasst die Waldregion „Hainich“ im Süden, die „Dün“ Region im Norden sowie dazwischen das „Obere Eichsfeld“ mit insgesamt 1.300 Quadratkilometern. Dabei sind auch Flächen des Nationalpark Hainichs involviert.
  3. Exploratorium Schwäbische Alb: Erstreckt sich über das Biosphärengebiet Schwäbische Alb bis in die umliegenden ländlichen Regionen. Es umfasst ein Gebiet von 420 Quadratkilomentern und liegt zwischen Ulm und Tübingen im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg.

Beschreibung

Die Biodiversitäts-Exploratorien sind eine einzigartige Forschungsplattform, die die gesamte Breite der Biodiversität durch ein einmaliges Forschungsdesign erfasst. Dazu zählen auch Daten zu Mikroorganismen, Waldstruktur, Ökosystemare Funktionen, Transfer und Gesellschaft sowie Synthese (Zusammenführen der einzelnen Forschungsergebnisse).
Die Plattform zeichnet sich insbesondere aus durch: Interdisziplinarität, Langfristigkeit, Vollständigkeit, Vergleichbarkeit sowie Biodiversitätsforschung in großem Maßstab. In der aktuell sechsten Phase sind über 250 Mitglieder von insgesamt 47 Institutionen involviert, die gemeinsam folgende Leitfragen der Biodiversitäts-Exploratorien analysieren:

  • Wie wirkt sich Landnutzung unterschiedlicher Intensität auf die Biodiversität und Ökosystemprozesse aus?
  • Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen verschiedenen Komponenten der Biodiversität (z.B. zwischen der Pflanzenvielfalt und der Vielfalt der Bodenorganismen)?
  • Wie beeinflusst die Biodiversität verschiedene Ökosystemprozesse (wie beispielsweise Biomasseproduktion, Blütenbestäubung oder den Abbau von Totholz)?

Alle Untersuchungen finden dabei auf denselben, real bewirtschafteten Flächen in den drei Untersuchungsregionen Deutschlands statt. Diese beinhalten alle typischen Landnutzungsformen Deutschlands, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich Geologie, Vegetation und Klima und decken somit unterschiedliche Naturräume Deutschlands ab. Die Biodiversitäts-Exploratorien dienen der gesamten Biodiversitätsforschungsgemeinschaft durch ihre aktuelle, interdisziplinäre Forschung als inspirierende Untersuchungsplattform, da sie einen großen Mehrwert und neue Einsichten gegenüber Einzelstudien ermöglichen.

Wie kann ich mitmachen?

Da es sich hier um ein Forschungsverbundprojekt handelt, richtet sich die Teilnahme vorranging an Forschungseinrichtungen. Eine Teilnahme für Bürger*innen oder Ehrenamtliche ist daher eher weniger möglich. Wenn Sie in den Exploratorien mitarbeiten wollen, können Sie eine DFG-Sachbeihilfe im Rahmen der nächsten Ausschreibung beantragen. Die Antragsstellung für die nächste Phase (2023-2026) erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2022.

Alternativ können Sie jederzeit mit eigenen Mitteln einen Antrag für eine Kooperation beim Leitungsgremium der Exploratorien stellen.

Bei Interesse oder für weitere Informationen, wenden Sie sich gerne an das zentrale Koordinationsbüro (siehe Kontakt).

Datenverfügbarkeit

Ein Teil der enstandenen Forschungsdaten ist seit 2016 als „Public data“ frei zugänglich. Die Veröffentlichung der Daten erfolgt schrittweise gemäß der Datenrichtlinie der Exploratorien. Andere Daten, die bisher noch nicht frei verfügbar sind, müssen gesondert beantragt und durch das Leitungsgremium freigegeben werden. 

Kontakt

Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Biodiversitäts-Exploratorien | Zentrales Koordinationsbüro
069 7542 1879
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