Daten sichern, um biologische Vielfalt zu erhalten
Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN): „Es ist wichtig, belastbare Daten zur Biodiversität und ihrer Einflussfaktoren zur Verfügung zu haben. Mindestens genauso wichtig ist es, dass diese Daten langfristig gesichert und zugänglich gemacht werden. Denn nur so lassen sie sich auch effektiv nutzen, um aktuelle Fragen zum Wandel der biologischen Vielfalt zu beantworten und uns auf künftige Fragen vorzubereiten.“
Dr. Andreas Krüß, Leiter des Aufbaustabs Monitoringzentrums: „Der intensive Austausch vieler mit dem Monitoring befasster Akteure ist ein erster wichtiger Schritt, um langfristig die Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von Daten zur biologischen Vielfalt und der sie beeinflussenden Treiber für Wissenschaft und Praxis zu optimieren. Dafür bedarf es einheitlicher Standards und abgestimmter Rahmenbedingungen, die gemeinsam mit allen Beteiligten diskutiert werden müssen. Formate wie das Forum des Monitoringzentrums bieten uns diese Möglichkeit.“
Auf dem 1. Forum des Monitoringzentrums diskutierten rund 80 Vertreter*innen aus Wissenschaft, Fachverbänden und Behörden gemeinsam über ein gutes Datenmanagement für Monitorings- und Erfassungsprogramme. Die thematischen Schwerpunkte umfassten: Metadaten, rechtliche Aspekte, Datenverfügbarkeit, Visualisierungstools, Erfassungs-Apps und Datenmanagementpläne. Dazu fanden intensive Gespräche der zahlreichen Expert*innen aus der Monitoring-Gemeinschaft in sechs verschiedenen Workshops statt.
Hintergrund
Nationales Monitoringzentrum zur Biodiversität
Ausgelöst vom weltweiten Verlust an biologischer Vielfalt und speziell der Debatte über das Insektensterben bekannte sich die Bundesregierung 2018 zum Aufbau eines Nationalen Monitoringzentrums zur Biodiversität. Über die Ressorts der Ministerien BMUV, BMBF, BMEL, BMF, BMDV und BMVg hinweg wurde dies unterstützt. Durch die Ansiedlung der Zentrale des Nationalen Monitoringzentrums zur Biodiversität beim BfN können langjährig bestehende, breit angelegte Strukturen genutzt und systematisch sowie effizienzsteigernd weiter ausgebaut werden. Das Monitoringzentrum wurde am 26. März 2021 offiziell eröffnet.
Übergeordnetes Ziel des Monitoringzentrums ist es, Akteure im Bereich des Monitorings aus Forschung und Praxis zusammenzubringen und mit ihnen gemeinsam das bundesweite Biodiversitätsmonitoring und dessen Methoden auf Basis vorhandener Programme weiterzuentwickeln, den Zugang zu Daten und ihren Einflussgrößen zu verbessern sowie Informationen über die Aktivitäten zum Monitoring bereitzustellen.
Das Team des Monitoringzentrums setzt sich zusammen aus Mitarbeitenden mit Expertisen aus den Bereichen Biologie, Bodenbiologie, Agrarbiologie, Geoökologie, Landschaftsökologie, Geographie, Landschaftsentwicklung, statistischer Datenanalyse, Wissenschaftsmanagement und Verwaltung. Es koordiniert und bearbeitet die inhaltlichen und operativen Aufgaben des Monitoringzentrums.
Forumsreihe „Anwendung und Forschung im Dialog“
Das Forum „Anwendung und Forschung im Dialog“ dient dem regelmäßigen Austausch und der breiten Beteiligung der Monitoring-Gemeinschaft an der Arbeit des Monitoringzentrums. Damit fördert es den Austausch zwischen den Fachbehörden des Bundes und der Länder, den Fachgesellschaften, den Verbänden und dem ehrenamtlichen Naturschutz, den Forschungsinstituten und -organisationen, Citizen-Science-Projekten sowie Akteuren auf europäischer und internationaler Ebene auf Augenhöhe. Ziel ist der Aufbau eines langfristigen und handlungsfähigen Kooperationsnetzwerkes.
Jedes Forum legt den Fokus auf spezifische Fragestellungen, die helfen, das Monitoring weiterzuentwickeln. Des Weiteren ermöglicht die Veranstaltungsreihe die direkte Information aller Beteiligten zum aktuellen Stand und den Ergebnissen der Monitoringprogramme. Das Forum findet ein- bis zweimal jährlich statt. Die nächste Veranstaltung ist für Ende 2022 angedacht.