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Bundesamt für Naturschutz

Bundesweites Insektenmonitoring

Monitoringprogramm
Im Rahmen des bundesweiten Insektenmonitorings sollen sowohl häufige als auch seltene Insekten in Deutschland einheitlich, systematisch und regelmäßig erfasst werden. Die daraus resultierenden Daten ermöglichen bundesweit gültige und wissenschaftlich belastbare Aussagen zu Zustand und langfristiger Entwicklung von Insektenbeständen sowie weitergehende Analysen, zum Beispiel zur großräumigen Wirksamkeit von Naturschutzprogrammen und -instrumenten für Insekten.
Laufzeit
In Entwicklung
Federführung
Bundesamt für Naturschutz (BfN); Bundesländer
Beobachtungsobjekt
Tiere
Räumliche Dimension
Deutschland
Heuschrecke Warzenbeißer (Decticus verrucivorus) sitzend auf Altholz
Heuschrecke Warzenbeißer (Decticus verrucivorus) sitzend auf Altholz

Lagebeschreibung

Bei verschiedenen Bausteinen wird auf bestehende Stichprobenkulissen zurückgegriffen, wie zum Beispiel auf das etablierte Netz der bundesweit repräsentativen Stichprobenflächen oder die Stichprobenkulisse des FFH-LRT-Monitorings.

Beschreibung

Das bundesweite Insektenmonitoring soll eine wissenschaftlich belastbare Datenbasis zum Zustand und zur langfristigen Entwicklung der Insektenfauna in Deutschland schaffen. Aktuell erarbeitet das Bundesamt für Naturschutz (BfN) die konzeptionellen Grundlagen im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens, das mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMUV) gefördert wird. Die Konzeptentwicklung findet in enger Zusammenarbeit mit den Naturschutzfachbehörden der Bundesländer statt, da sie die wichtigsten Akteure bei der Umsetzung des bundesweiten Insektenmonitorings sind.

Schritte der Konzeptentwicklung

Der in enger Zusammenarbeit der Naturschutzfachbehörden von Bund und Ländern erarbeitete „Einheitlicher Methodenleitfaden ‚Insektenmonitoring‘“ stellt einen ersten Schritt mit Blick auf ein bundesweit harmonisiertes Vorgehen dar. In ihm werden die Zielstellungen, der allgemeine Aufbau und erste Erfassungsbausteine beschrieben, die bereits von einigen Bundesländern umgesetzt werden. Auch die weitere Konzeptentwicklung erfolgt schrittweise und in enger Abstimmung mit den Landesfachbehörden aufbauend auf den oben genannten Methodenleitfaden. In die Arbeiten fließen verschiedene Erfahrungen ein: Zum einen wird im Rahmen einer Pilotphase der Baustein „Heuschrecken im Grünland“ 2020 und 2021 bundesweit getestet und ausgewertet, zum anderen werden die Erfahrungen der Bundesländer mit ersten Aktivitäten und die Expertise weiterer Akteure berücksichtigt.  

Allgemeiner Aufbau und Inhalte des bundesweiten Insektenmonitorings

Das modular aufgebaute bundesweite Insektenmonitoring besteht zum einen aus dem „Monitoring häufiger Insekten“ (Säule 1), das auf die zumeist häufigen Insekten der Gesamtlandschaft fokussiert. Die meisten Bausteine der Säule 1 nutzen die bundesweit repräsentativen Stichprobenflächen als Flächenkulisse. So können Synergien zu anderen Monitoringprogrammen erreicht werden, die diese Flächenkulisse aktuell oder zukünftig nutzen (zum Beispiel das Monitoring häufiger Brutvögel, das HNV-Farmland-Monitoring oder das Ökosystem-Monitoring). Zum anderen besteht das bundesweite Insektenmonitoring aus dem „Monitoring seltener Insekten“ (Säule 2), welches sich wiederum in ein „Monitoring von Insekten seltener Lebensräume“ und ein „Monitoring aus Naturschutzsicht wertvoller Insekten“ untergliedert. Bei der Auswahl der spezifischen Flächenkulissen für die Bausteine der Säule 2 spielt, wie auch in der Säule 1, die Nutzung von Synergien mit anderen Monitoringprogrammen, zum Beispiel dem Monitoring der Lebensraumtypen nach FFH-Richtlinie, eine wichtige Rolle.

Aspekte der Umsetzung

Die Bundesländer sind die wichtigsten Akteure bei der Umsetzung des bundesweiten Insektenmonitorings. Seit 2017 finden erste Aktivitäten einzelner Bundesländer statt, in jüngerer Vergangenheit haben weitere Bundesländer mit der Umsetzung oder Umsetzungsplanung einzelner Bausteine des bundesweiten Insektenmonitorings begonnen. Wer die Daten im Rahmen der einzelnen Bausteine vor Ort erhebt, hängt von verschiedenen Parametern wie Artengruppen, Erfassungsmethodiken oder Flächenkulissen ab.

Wie kann ich mitmachen?

Die Konzeptentwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Es ist zu erwarten, dass die Notwendigkeit hauptamtlicher Mitarbeit und die Mitmachmöglichkeiten für das Ehrenamt bausteinspezifisch sehr unterschiedlich sind. Auch mit Blick auf diese Aspekte fließen bei der Konzeptentwicklung Erfahrungen verschiedener Akteure, Expertinnen und Experten für verschiedene Artengruppen ein.

Kontakt

Dr. Wiebke Züghart
Leitung FG II 1.3 Terrestrisches Monitoring
0228 8491-1460
Konstantinstr. 110, 53179 Bonn
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