MonViA - Monitoring der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft
Beschreibung
Biodiversität bildet die Grundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft. Da rund 50 Prozent der Fläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt wird, spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle für die Erhaltung und Förderung von biologischer Vielfalt. Noch gibt es keine bundesweit einheitliche und repräsentative Datengrundlage, auf deren Basis man wissenschaftlich fundierte Aussagen zum Zustand und zur Entwicklung von biologischer Vielfalt in Agrarlandschaften treffen kann. Das soll sich ändern: Im Rahmen des Verbundprojekts „Monitoring der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft (MonViA)“ entwickeln die Projektpartner Monitoringmodule, um zukünftig folgende Fragen beantworten zu können:
- Wie entwickelt sich die biologische Vielfalt in offenen Agrarlandschaften unter dem Einfluss der landwirtschaftlichen Produktion, des Landnutzungs- und des Agrarstrukturwandels?
- Wie wirkt sich die Veränderung der biologischen Vielfalt auf die Leistungsfähigkeit und Stabilität der landwirtschaftlichen Produktionssysteme aus?
- Wie wirken agrar- und umweltpolitische Maßnahmen auf die biologische Vielfalt?
MonViA ergänzt bestehende naturschutzfachliche Monitoringansätze und startet mit einer 5-jährigen Pilotphase. In dieser werden standardisierte Erfassungsmethoden und innovative Indikatorensysteme gemeinsam mit Stakeholdern und Ehrenamtlichen für ein bundesweites Trendmonitoring und ein vertiefendes Monitoring zu (agrarraum-)spezifischen Fragestellungen entwickelt und erprobt. MonViA beschäftigt sich neben der Vielfalt von Lebensräumen mit verschiedenen Organismengruppen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf funktionellen Gruppen (Bestäuber, Schädlinge, Nützlinge, Bodenfauna), die für die Leistungsfähigkeit von landwirtschaftlichen Produktionssystemen von besonderer Bedeutung sind.
Wie kann ich mitmachen?
In 2022 können Freiwillige bereits an der testweisen Umsetzung von drei MonViA-Monitoringmodulen mitmachen (siehe Weiterführende Informationen und Kontakt Mitmachmöglichkeiten):
- Für das Wildbienen-Monitoring des Thünen-Instituts für Biodiversität können Sie eine Nisthilfen-Patenschaft übernehmen, Hummeln erfassen und somit einen Beitrag leisten, die Wissenslücken zu Wildbienen in Agrarlandschaften zu schließen.
- Beim NützLINK-Monitoring können Sie sich bei der Erfassung von Nützlingen in Streuobstwiesen einbringen. Über Blütenschau oder das Anbringen von Wellpappen an Streuobstbäumen können Sie Schwebfliegen beziehungsweise weitere Nützlinge wie überwinternde Spinnen, Schlupfwespen und Marienkäfer erfassen.
- Sie sind Landwirt*in und möchten gerne Schadinsekten von Nützlingen in ihren Zuckerrüben-Feldern erkennen, um so zukünftig eine integrierte Bekämpfung von Schadinsekten durchführen und gleichzeitig Schadschwellenkonzept anwenden zu können? Dann sind Sie herzlich eingeladen, beim Monitoringmodul Schädlinge und Nützlinge im Zuckerrübenanbau mitzumachen.
Datenverfügbarkeit
Da sich MonViA noch in der Pilotphase befindet, werden ausschließlich Datenprodukte im Bereich Monitoring der Lebensraumvielfalt generiert, die Dritten auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden können.